Schlachtbrief

Morgarten Schlachtjahrzeit

Fallt um St. Othmars Tag


Gedenkt um Gottes Willen, wie unsere Vorväter mit denen von Uri und Unterwalden durch fremde ausländische Vögte

 wider Recht und Billigkeit sind gedrückt worden, dass fast kein Mensch an Leib und Gut mehr sicher war.

Da haben die Väter einen Eid zu Gott gethan, einander zu helfen, das Unrecht abzuwerfen;

darob tödlicher Krieg erwachsen mit Herzog Lütpold von Österreich im Jahre Christus 1300 und 15.

 

Also zogen die Eidgenossen am Morgarten auf Vorabend von St. Othmars Tag und schlugen eine grosse Mannschaft,

darin ihnen Gott Kraft und Sieg verlieh. Viele der Herren und gemeinen Knechte wurden erschlagen oder sind im See ertrunken.

So verloren auch wir etliche ehrbare Männer, die Gott bewahren wolle; sieben die von Schwyz, fünf  die von Uri und zwei die von Unterwalden.

Darum haben die Räthe und Landleute gemeinlich der drei Orte auch sich genommen , den Tag zu fasten und zu feiern jährlich

wie ein Aposteltag und verordnet, dass man zu Trost der Obegenannten und für alle Kristgläubigen Seelen, besonders die für das liebe

Vaterland ihr Leben geopfert haben alljährlich die erste Gelegenheit von St. Othmars Tag ein öffentliches Jahrzeit halte

mit Seelenvesper, Laudes und halben Seelamte, zwei Tagesmessen und dem grossen Libera.

 

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